Toolunterstützte Analysemethoden

Spiegel

Das ist, macht man es alleine, etwas aufwändiger. Man benötigt dazu einen Ständer und einen Spiegel. Ständer und Spiegel sollten in verschiedene Positionen einstellbar sein. Man kann den Spiegel nun so positionieren, dass man eigentlich alles, vom Stand über die Körperhaltung bis hin zu Anker und Auszug alles selbst überprüfen kann.

Video

Wer sich das erste Mal auf einem Video sieht, wird unter Umständen überrascht sein, dass das, was man hier sieht, mit dem was man eigentlich von sich selbst glaubt zu tun, nicht übereinstimmt. Selbstbild und Fremdbild (hier die Videokamera) klaffen dabei oft auseinander. Eine Kamera zeigt aber unbestechlich und objektiv, wie man es macht.

Setzt man Video ein - es ist zugegebener Maßen etwas aufwändig - dann sollte Aufnahme und Analyse zeitnah sein. D. h., dass man schießen sollte und sich die Aufnahmen gleich danach ansehen sollte. Die Analyse, die man hier macht, kann sofort in eine Korrektur bei den nächsten Schüssen einfließen.

Beamer

Wer es wirklich wissen will, sollte sich so beobachten können, wie es ein Trainer oder Coach kann. Von außen kann jemand in Echtzeit sehen, was ein Schütze macht. So gut die Beobachtung von außen auch ist, hat das auch einen Nachteil. Man kann die Anweisungen während des Schusses zwar versuchen umzusetzen, aber es ist sehr schwer, auch zu erkennen, ob man es genau in diesem Moment auch richtig macht. Das Training mit einem Beamer bietet aber diese Möglichkeit.

Der technische Aufwand:
- Scheibendämpfer
- Kleinbildkamera
- Beamer
- Stativ
- Videokabel

Möchte man z.B. seinen Auszug kontrollieren, richtet man die Kamera genau auf diese Stelle. Nun sieht man in Echtzeit, wie man in den Anker geht und kann während des Schießens noch Korrekturen vornehmen. Dazu fühlt man auch noch diese Anpassungen an die optimale Form.

Voraussetzung dafür ist aber, dass man selbst weiß, wie man es richtig machen sollte. Um das herauszufinden, kann man mit einem leichten Bogen das Ganze vorab einmal proben. Man kann mit dem Rohrbogen oder einem 20-Pfund-Bogen schießen und sich die optimale Technik einprägen. Mit seinem eigenen Bogen müsste es dann gleich aussehen.

Es kann dabei alles Mögliche analysiert und trainiert werden. Die Kamera kann seitlich, vorne oder hinter einem positioniert werden. Wer es ganz genau haben möchte, kann die Kamera auch über oder vor sich positionieren. Von vorne beobachtet sie normalerweise auch kein Trainer.

Analysesoftware Kinovea

Kinovea ist eine kostenlose Open-Source-Software zur Bewegungsanalyse, die speziell für den Sport- und Trainingsbereich entwickelt wurde. Mit ihr lassen sich Videos von Bewegungsabläufen aufzeichnen, abspielen, verlangsamen oder Bild-für-Bild analysieren. Zudem bietet die Software Werkzeuge zum Messen von Winkeln, Distanzen und Geschwindigkeiten, wodurch Bewegungen detailliert ausgewertet werden können.

Besonders im Coaching wird Kinovea häufig eingesetzt, da Trainer und Athleten Bewegungsfehler sichtbar machen und Fortschritte dokumentieren können. Die intuitive Bedienung und die Möglichkeit, Videos mit Kommentaren oder Zeichnungen zu versehen, machen die Software zu einem vielseitigen Hilfsmittel für präzises Feedback und gezielte Leistungsverbesserung.

Was kann analysiert werden?
Analyse der Schusstechnik
Auszug
Körperhaltung
Bewegung der Bogenhand
Bewegung des Bogenarms
Rhythmus


Analyse der Zieltechnik
Abschusswinkel

Chronograph

Ein Chronograph ist ein wertvolles Trainingsinstrument, um die Schusskonstanz zu verbessern. Er misst die Geschwindigkeit jedes einzelnen Pfeils und macht so sichtbar, ob der Schütze den Bogen stets gleich zieht. Ziel ist es, eine möglichst gleichbleibende Geschwindigkeit zu erreichen, was nur gelingt, wenn der gesamte Schussablauf – vom Aufziehen über den Ankerpunkt bis hin zum Lösen – sauber und reproduzierbar ausgeführt wird. Schwankungen in der Geschwindigkeit weisen sofort darauf hin, dass irgendwo im Bewegungsablauf kleine Unterschiede bestehen, die sich auf den Pfeilflug auswirken.

Das Training mit dem Chronographen hilft, indem man mehrere Serien schießt und die gemessenen Werte miteinander vergleicht, lassen sich Fortschritte gut dokumentieren und Fehlerquellen gezielt eingrenzen. Mit der Zeit wird es leichter, auch ohne Messgerät gleichbleibende Pfeilgeschwindigkeiten zu erreichen – ein entscheidender Schritt zu präziserem und zuverlässigerem Schießen.

Was kann analysiert werden?
Analyse der Schusstechnik
- konstanter Auszug
- konstante Rückenspannung
- gleiche Geschwindigkeit

Vorgansgweise
- auf kurze Entfernungen mit geschlossenen Augen
- auf weite Entfernungen
- Ergebnis soll nicht sichtbar sein, um nicht daruf reagieren zu können.

Mantis X8

Das Mantis X8 ist ein elektronisches Trainingssystem, das am Bogen montiert wird und während des Schusses präzise Bewegungsdaten erfasst. Es zeigt auf, wie ruhig der Bogen in der Zielphase gehalten wird, wie gleichmäßig die Zugbewegung erfolgt und wie stabil der Schütze beim Lösen bleibt. Durch die detaillierte Auswertung am Smartphone oder Tablet erkennt man sofort, in welchen Phasen des Schusses unnötige Bewegungen oder Unregelmäßigkeiten auftreten. Dadurch lassen sich gezielt technische Schwächen aufdecken, die mit bloßem Auge oder durch Gefühl oft schwer wahrnehmbar sind.

Ein effektives Training mit dem Mantis X8 besteht darin, Serien von Schüssen aufzuzeichnen und anschließend die Analysewerte zu vergleichen. So kann man überprüfen, ob bestimmte Korrekturen – etwa ein konstanterer Ankerpunkt oder eine ruhigere Bogenhand – tatsächlich zu stabileren Schussbildern führen. Besonders hilfreich sind die Feedback-Grafiken, die Bewegungsmuster vor und nach dem Lösen darstellen und so deutlich machen, wie sehr sich kleinste Veränderungen auf die Schussqualität auswirken. Auf diese Weise wird das Training messbar, strukturiert und motivierend, da Fortschritte nicht nur gefühlt, sondern auch objektiv sichtbar werden.

Was kann analysiert werden?
- Bewegungsablauf vor dem Schuss
- Bewegungsablauf während des Schusses
- Bewegungsablauf nach dem Schuss

Soundbrenner

Der Soundbrenner ist ursprünglich ein Metronom, das nicht nur akustische, sondern auch fühlbare Impulse über Vibration am Körper gibt. Für Bogenschützen mit Targetpanic kann er ein wertvolles Hilfsmittel sein, um den Schussrhythmus zu strukturieren. Indem der Schütze feste Takte für das Heben des Bogens, das Einnehmen des Ankers, das Zielen und das Lösen festlegt, bekommt der gesamte Schussablauf eine gleichmäßige, vorhersehbare Struktur. Die Konzentration verlagert sich damit weg vom Druck, „jetzt sofort“ lösen zu müssen, hin zu einem ruhigen, kontrollierten Ablauf im Rhythmus des Metronoms.

Im Training kann der Soundbrenner so programmiert werden, dass er mit unterschiedlichen Tempi verschiedene Übungsziele unterstützt. Ein langsamer Takt fördert bewusstes, entspanntes Ausführen jeder Phase, während ein schnellerer Rhythmus den Bewegungsfluss schult. Wichtig ist, dass das Lösen nicht mehr impulsiv geschieht, sondern im Rahmen des gewählten Rhythmus fast automatisch ausgelöst wird. Durch diese wiederholte Erfahrung baut sich das Vertrauen in den eigenen Bewegungsablauf neu auf – ein entscheidender Schritt, um Targetpanic nachhaltig zu überwinden.

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