Der Pfeil
Die Teile des Pfeils
Woraus besteht nun ein Pfeil? Im Wesentlichen sind es vier Dinge, aus denen ein Pfeil besteht: Schaft, Nocke, Befiederung und Spitze. Der Schaft kann aus Holz, Bambus (Grasart), Aluminium, Carbon oder einer Kombination aus Aluminium und Carbon bestehen. Am hinteren Ende des Pfeils sitzt die Nocke. Hier gibt es die unterschiedlichsten Systeme für die genannten Schaftarten. In den Holzschaft nur eingekernt werden sie nur von ganz traditionellen Schützen. Normalerweise sind sie aus Kunststoff oder Metall. Die Federn sind entweder echte Federn oder aber aus Kunststoff.
Pfeile müssen nicht unbedingt schön ausschauen, es schadet aber auch nicht. Bei der Verschönerung sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Die Bemalung am hinteren Ende heißt Crowntip und die individuellen Ringe werden Cresting genannt. Vorne sitzt die Spitze aus den unterschiedlichsten Metallen. Sie ist entweder zum Kleben oder auch zum Aufschrauben.
Allgemeines
AMO
Die AMO (Archery Manufacturers and Merchants Organization) hat verschiedene Standards für Bogen und Pfeile festgelegt, die heute als Grundlagen weltweite Akzeptanz gefunden haben.
Schaftlänge
Die Schaftlänge wird üblicherweise vom Nockbogen bis zum Beginn der Spitze gemessen.
Pfeillänge
Die AMO-Pfeillänge ist die Strecke vom Nockboden bis zu einem bestimmten Punkt nahe dem vorderen Ende des Pfeils. Dieser bestimmte Punkt variiert, je nachdem welche Spitze angebracht wird.
Auszugslänge
Die echte Auszugslänge wird vom Nockpunkt bis zum Pivot Point (tiefste Stelle innen im Bogengriff) gemessen. Die AMO-Auszugslänge ist dagegen dieser Abstand zuzüglich 1 ¾ Zoll.
Meist misst man aber vom Pivot Point bis zur Vorderseite des Bogens.
Statischer Spine
Ist die Durchbiegung des Schafts, wenn 2 englische Pfund (0,907 kg) angehängt werden (siehe Holzpfeile/Carbonpfeile). Die Durchbiegung ist der Spine.
Dynamischer Spine
Der dynamische Spine ist die Durchbiegung des Pfeils, nachdem er abgeschossen wurde. Dabei wird er von zahlreichen, weiteren Faktoren, wie Auszug, Bauart des Bogens, Sehne usw. beeinflusst.
Spline
Der Spline ist bei einem Rohr, wie es ein Carbonschaft ist, die dickste Stelle. Wird von hinten Druck ausgeübt, biegt es sich immer so, dass die dickste Stelle außen ist. Diese Durchbiegung und die Durchbiegung des Pfeils beim Abschuss sollten horizontal liegen.
Pfeilgewicht
Das Pfeilgewicht wird inklusive Spitze, Federn und Inserts üblicherweise in Grain angegeben. Die Bogenhersteller geben bei ihren Bögen ein Mindestpfeilgewicht an, das nicht unterschritten werden darf.
FOC
Der FOC (Front of Center) ist der Schwerpunkt des Pfeils. Dabei wird angegeben, wie weit vor der Mitte sich dieser befindet. In der Regel liegt er zwischen 10 und 15% vor der Mitte.
Knotenpunkte
Im Flug pendelt der Pfeil und im Idealfall bleiben diese beiden Punkte genau auf der Schusslinie.
Taper
Ein getaperter Schaft ist an der Spitze am dicksten und verjüngt sich kontinuierlich zur Nocke hin. Dadurch liegt der FOC weiter vorne.
Barrel
Ein gebarrelter Schaft hat seinen dicksten Durchmesser vor der Schaftmitte. Er verjüngt sich dann kontinuierlich in beide Richtungen, jedoch stärker zur Nocke hin.
Vanes
Werden auch als Plastikfedern bezeichnet.
Federn
Stammen meist vom Truthahn. Man unterscheidet linke und rechte Federn, je nachdem von welchem Flügel sie kommen.
Nocken
Können nur eingesteckt sein wie beim Carbonpfeil (oben) oder auf einen angespitzten Konus, wie bei einem Holzpfeil (unten).
Holzpfeile
Holzarten
Hauptsächlich werden Port Orford Zeder, Fichte und Kiefer dazu verwendet.
Durchmesser
Holzschäfte gibt es nur in den Durchmessern 5/16, 11/32 und 23/64 Zoll.
Spine
Die Steifigkeit wird bei Holzschäften bei einem Auflageabstand von 26 Zoll gemessen. Daran wird ein Gewicht von 2 englischen Pfund (0,907 kg) gehängt. Die Durchbiegung ergibt den Spine.
Bei Holzpfeilen wird der Spine aber in Pfund angegeben und muss umgerechnet werden. Dabei rechnet man z.B. bei einer Durchbiegung von 0,5 Zoll: 26 : 0,5 = 52 Pfund.
Spitzen
Für Holzpfeile gibt es Klebe- und Schraubspitzen. Klebespitzen werden in der Regel auf einen angespitzten Konus geklebt, Schraubspitzen werden auf einen Schaft, der eventuell mit einem speziellen Gewindeschneider vorbehandelt wurde, aufgeschraubt.
Nocken
Auf einen angespitzten Konus wird eine Nocke geklebt. Ausgefallene Nocksysteme eignen sich nur bedingt für Holzpfeile.
Carbonpfeile
Arten
Es gibt im Wesentlichen reine Carbonpfeile und Alu-Carbon-Varianten. Bei Letzteren kann die Reihenfolge von Carbon- und Alu-Schichten variieren.
Spine bei Carbonpfeilen
Die Steifigkeit wird bei Carbonschäften bei 28 Zoll Auflageabstand gemessen. Daran wird ein Gewicht von 2 englischen Pfund (0,907 kg) gehängt. Die Durchbiegung ergibt den Spine.
Der Spine von Carbonschäften wird z.B. mit 500 angegeben. Das bedeutet, dass sich der Schaft um 0,5 Zoll durchbiegt.
Einige Hersteller verwenden eigene Bezeichnungen. Diese müssten dann in die allgemein übliche Form z.B. 600er ... umgerechnet werden.
Bushings
Werden die Nocken nicht direkt in den Schaft gesteckt, verwendet man Bushings. Das sind Inserts, die man zuerst in den Schaft steckt und darin wieder eine speziell dafür geeignete Nocke.
Insert
Zum Einschrauben der Spitze wird zuerst ein Insert in den Schaft geklebt, in das die Spitze eingedreht wird.
Outsert
Ein Outsert wird wie ein Insert in den Schaft eingeklebt, allerdings ragt ein Teil aus dem Schaft heraus. Dieser vergrößert sich teilweise konisch nach vorne, sodass Spitze und Outsert einen größeren Durchmesser haben als der Schaft selbst.
Protektorringe
Diese Schutzringe werden meist am hinteren aber auch am vorderen Ende auf den Schaft aufgesetzt und sollen das Aufplatzen des Schaftes verhindern.
Pin-Adapter
Dabei wird ein Insert, aus dem ein Pin von rund 1 cm ragt, in den Schaft eingeklebt. Auf diesen Pin wird dann eine spezielle Nocke gesteckt. Des Öfteren werden sie auch Pin Bushings genannt.
Genauigkeit
Die Geradheit von Schäften wird in Tausendstel Zoll angegeben. Gute und damit teure Schäfte haben eine Geradheit von +- 0,001 Zoll. Bei billigeren beträgt sie +- 0,006 Zoll.
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