Swing-Draw- und Set-Arm-Methode
Schießt man mit einem traditionellen Bogen gibt es im Wesentlichen zwei Methoden, wie man den Bogen zieht: Die sogenannte Swing-Draw-Methode und die Set-Arm-Methode. Wie funktionieren sie, was sind die Vor- und Nachteile und wer sollte welche verwenden; das ist hier die Frage.
Im traditionellen Bogenschießen gibt es verschiedene Techniken, den Bogen auszuziehen, die wichtig für den Schussablauf sind. Fred Asbell hat sie in den frühen 1990er-Jahren in seinen Büchern bereits vorgestellt. Zwei der bekanntesten sind der Swing-Draw und der Set-Arm-Draw. Letztere wird auch Schießen aus haltender Position genannt.
Beide Techniken haben ihre eigenen Vorzüge und Herausforderungen, und je nach Schießstil, Zielmethode und persönlichen Vorlieben können Bogenschützen unterschiedliche Ansätze bevorzugen.
Swing-Draw

Diese Variante ist eine dynamische Methode des Bogenauszugs, bei der der Bogenarm und der Zugarm in einer fließenden Bewegung den Bogen heben und gleichzeitig die Sehne zieht. Dabei schwingt der Bogenarm aus der Ausgangsposition nach oben, während der Zugarm die Sehne bis zum Ankerpunkt in einer durchgehenden Bewegung zieht.
Vorteile
Diese Technik nutzt den gesamten Körper und fühlt sich oft intuitiver an, insbesondere für Bogenschützen, die instinktiv zielen. Der Pfeil kommt erst im letzten Moment in den Blick. Damit wird er nicht oder nicht so schnell vom Unterbewusstsein wahrgenommen und unterstützt dabei diese Zieltechnik. Auch erleichtert es die Konzentration auf das Ziel. Da der Bewegungsablauf kontinuierlich ist, fällt es vielen Schützen leichter, den Fokus auf das Ziel zu behalten.
Nachteile
Für Anfänger oder weniger geübte Schützen kann der Swing-Draw schwieriger zu kontrollieren sein, da die dynamische Bewegung präzises Timing und eine gute Koordination erfordert. Wenn der Bewegungsablauf nicht perfekt ausgeführt wird, kann es zu Fehlern in der Schusstechnik kommen, etwa zu einem ungenauen Ankerpunkt oder einem unsauberen Release.
Set-Arm-Draw

Beim Set-Arm-Draw – auch Methode in haltender Position genannt – wird der Bogenarm bereits zu Beginn des Auszugs auf die Zielhöhe gehoben. Die Sehne wird dann mit dem Zugarm gezogen, wobei der Bogenarm stabil bleibt und den Bogen direkt auf das Ziel ausgerichtet hält. Dies führt zu einer eher statischen Schussvorbereitung.
Vorteile
Damit hat man eine hohe Stabilität während des gesamten Schussvorgangs. Die feste Position des Bogenarms ermöglicht es dem Schützen, präziser zu zielen und den Schuss besser zu kontrollieren. Diese Technik ist besonders vorteilhaft, wenn man mit einem System, wie beispielsweise „Point of Aim„ schießt, da diese Haltung des Bogenarms eine genauere Ausrichtung ermöglicht. Auch für Schützen, die mit der sogenannten Gap Shooting-Methode zielen, ist diese Variante von Vorteil. Dabei versucht man den Pfeil nach Gefühl in den richtigen Abschusswinkel zu bekommen.
Nachteile
Durch das anfängliche Heben des Bogenarms kann die Technik auf Dauer anstrengender sein, insbesondere bei höherem Bogengewicht oder stärkeren Zuggewichten.
Die Moral ...
Die Wahl zwischen Swing-Draw und Set-Arm-Draw hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die bevorzugte Zielmethode und das persönliche Körpergefühl. Wer instinktiv schießt und auf eine dynamische, fließende Bewegung setzt, ist mit dem Swing-Draw gut beraten. Diese Technik unterstützt den natürlichen Schussfluss und hilft, den Fokus auf das Ziel zu behalten.
Systemschützen, die eine genaue Zielmethode verwenden und Gap Shooter sollten eher zum Set-Arm-Draw greifen. Die stabile Haltung des Bogenarms ermöglicht eine präzisere Schusskontrolle.
Für Einsteiger ist der Set-Arm-Draw oft eine bessere Wahl, da er mehr Stabilität und Kontrolle bietet. Fortgeschrittene Schützen, die eine flüssigere Schießtechnik entwickeln wollen, könnten vom Swing-Draw profitieren.
Wichtig ist, beide Techniken auszuprobieren, um herauszufinden, welche am besten zum eigenen Stil passt.
3 ... 138