Zielmethoden mischen
Mit der instinktiven Zielmethode und Point of Aim in einem Zielvorgang treffen, geht das? Klingt komisch, ist es aber nicht. Es gibt tatsächlich Schützen, die es so machen und damit auch noch treffen.
Es klingt tatsächlich etwas eigenartig, zwei Zielmethoden, die eigentlich nicht zusammenpassen, zu kombinieren. Was steckt also hinter dieser Methode?
Zur Erinnerung: Zielen heißt hauptsächlich, den Pfeil in den richtigen Abschusswinkel zu bringen. Und das kann auf unterschiedliche Weise geschehen. Man kann zum einen visieren, das heißt, dass man ein Hilfsmittel, wie beispielsweise die Pfeilspitze oder das Bogenfenster dazu verwendet.
Zielt man mit Point of Aim, man spricht in diesem Zusammenhang auch oft von Systemschießen, legt man einen Punkt abhängig von der Entfernung unter oder über dem eigentlichen Ziel fest. Und auf diesen Punkt hält man dann im Vollauszug seine Pfeilspitze (Bild 1).
Zielt man hingegen mit der instinktiven Methode, wird der Abschusswinkel aus dem Unterbewusstsein abgerufen (Bild 2).
Mischen von zwei Zielmethoden
Nun kann man die beiden Zielmethoden auch mischen, so komisch das auch klingen mag. Teilnehmer meiner Bogenseminare haben mir das unabhängig voneinander erklärt. Aber wie funktioniert das?
Variante 1
Schritt 1: Instinktiv
Zuerst zieht man auf und versucht mit der instinktiven Zielmethode den Winkel einzustellen. Es funktioniert auch mit Gap Shooting (Anmerkung; nach meiner Definition), wo ich mit dem Gefühl den Winkel einstelle.
Zuerst ist der Fokus am Ziel. Dann wechselt man den Fokus und beobachtet, wo die Pfeilspitze in Relation zum Ziel (drüber oder drunter) steht und merkt sich das. Danach setzt man wieder ab.
Schritt 2: Point of Aim
Nun überlegt man, ob dieser Punkt auch wirklich passen könnte. Ist man der Meinung es passt, wechselt man nun zu Point of Aim. Man zieht wieder auf und hält die Pfeilspitze auf diesen Punkt. Dabei ist der Fokus aber auf dem Punkt, den man vorher festgelegt hat und schießt.
Variante 2
Im Wesentlichen ist es ähnlich wie bei Variante 1. Allerdings setzt man jetzt nicht mehr ab, sondern macht es in einem Vorgang.
Man zieht mit seiner Methode auf und beobachtet, wo die Pfeilspitze steht. Nun überlegt man kurz, ob das passen könnte, korrigiert eventuell und hält dann die Spitze auf diesen Punkt. Dabei ändert man den Fokus vom Ziel zu dem Punkt, auf den man die Spitze hält.
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