Wieso täuschen Entfernungen?
Wer häufig auf unterschiedlichen Parcours unterwegs ist, wird es kennen: Es gibt immer wieder Situationen im Gelände, wo man sich bewusst oder unbewusst total verschätzt. Man sollte daher mit Überlegung an jede dieser Situationen herangehen.
Über- und unterschätzen
Es ist wichtig zu beachten, dass die Entfernungsabschätzung eine komplexe kognitive Fähigkeit ist, die von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. In vielen Situationen verwenden wir unterbewusst Hinweise und Erfahrungen, um Entfernungen abzuschätzen. Aber diese Schätzungen können dennoch ungenau sein, besonders bei größeren Distanzen.
Unterschätzt man Entfernungen, schaut das Ziel wesentlich näher aus und man schießt man zu kurz.
Überschätzt man die Entfernungen, schaut das Ziel wesentlich weiter weg aus und man schießt zu hoch.
Gründe fürs Verschätzen
Unterschätzen | Überschätzen |
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Das Ziel scheint näher. Man neigt dazu, zu tief zu treffen. | Das Ziel scheint weiter entfernt Man neigt dazu, zu hoch zu treffen. |
Bei einem oder mehreren Hügeln oder Büschen | Bei einem Graben |
Bei großen Zielen | Bei kleinen Zielen |
Bei klarer Sicht | Bei schlechten Lichtverhältnissen (Nebel) |
Bei einem Tunnel näher beim Schützen | Bei einem Tunnel näher beim Ziel |
Bei sonnigem Wetter | Bei starkem Regen |
Bei einem hellen Hintergrund | Bei dunkler Scheibe vor dunklem Hintergrund |
Bei offener Sicht ohne Hindernisse (offenes Gelände, ebene Schneefläche, Wasserfläche) | Bei strukturiertem Gelände |
In vertrauter Umgebung (bekannter Parcours) | Bei Ermüdung oder Ablenkung |
Bei erhöhter Aufmerksamkeit | Bei ungewohnter Umgebung (z.B. Afrikanischer Busch) |
Bei gut erkennbaren Referenzpunkten (Bäume, Sträucher, Steine ...) | Bei fehlendem Referenzpunkt |
Beispiele: Entfernungen unterschätzen
Beispiele: Entfernungen überschätzen
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