Fallbeispiel: Treffe immer links

Für Linkshänder ist es genau anders rum.
Wurfarme verdreht
Jens muss mit seinem Bogen immer rechts oben anhalten, also zielen, um in die Mitte zu treffen. Je weiter die Entfernung, desto weiter ist er vom eigentlichen Ziel entfernt. Alle Hinweise zur Änderung seiner Schusstechnik helfen nicht. Erst als ein Coach mit seinem Bogen schießt, stellt sich heraus, dass es auch bei ihm so ist. Die Pfeile treffen alle links unten.
Was sich bei genauerem Hinsehen herausstellte, war, dass die Wurfarme von diesem teuren Bogen verdreht waren.
Lösung
Zuerst einen guten Schützen mit dem Bogen schießen lassen.
Hat auch dieser das Problem, den Bogen genau diesbezüglich checken.
Mehr dazu steht im Artikel „Sind sie gerade?„
Pfeil zu steif
Wenn ein Pfeil zu steif ist, kann er sich nicht so um den Bogen winden, dass er genau Richtung Ziel fliegt. Es gibt dann eine Abweichung nach links. Die Federn gleichen das zwar einigermaßen aus, wenn der Spine aber zu steif ist, helfen auch sie nicht mehr.
Lösung
Um das herauszufinden, sollte man einen Blankschaft- oder Rohschafttest durchführen. Dazu werden von einem Pfeil die Federn entfernt.
Dann schießt man auf ungefähr 20 Meter diesen Pfeil. Wenn er nach rund 10 Metern einen Haken nach links macht und auch links trifft, hat man den Fehler gefunden.

Kreuzdominanz
Jemand hat als Rechtsschütze ein linksdominantes Auge. Damit übernimmt das linke Auge die Führung. Es wird das Bild des linken Auges (das ist das rechte Bild, das man sieht) zur Richtungsbestimmung genommen. Und damit ist man zwangsläufig zu weit links.
Lösung
Man stellt zuerst fest, welches Auge dominant ist. Ist es beim Rechtshänder das linke, kann man folgende Übung machen:
Instinktivschützen, Gap Shooter: Sie ziehen mit offenen Augen auf, schließen das linke, korrigieren die Richtung, öffnen wieder beide Augen und schießen.
Systemschütze: Wenn das das Problem ist, sollte man beim Schießen das linke Auge schließen.

Die Sehne steht neben dem Auge
Steht die Sehne neben dem Auge, zeigt der Pfeil üblicherweise nach links. Je weiter es neben dem Auge ist, desto größer ist die Abweichung. Um trotzdem zu treffen, muss man bewusst oder unbewusst die Richtung korrigieren.
Das Problem tritt sehr häufig bei Systemschützen auf, die mit der Pfeilspitze (Point of Aim) zielen.
Lösung
Man ändert den Anker so, dass die Sehne genau vor dem Auge steht.
Dann schießt man abwechselnd mit der Sehne vor dem Auge, dann ohne dass sie vor dem Auge steht.
Systemschützen können das linke Auge schließen.

Hand geht beim Lösen vom Gesicht weg
Wenn die Hand beim Lösen vom Gesicht weggeht, können mehrere Dinge die Ursache sein.
Ein Grund ist, dass der Anker nicht fest und stabil ist. Das bedeutet, dass die Hand voll im Gesicht liegt. Oft kommt man nicht in den Anker und löst schon, bevor man geankert hat.
Ein weiterer Grund kann die fehlende Rückenspannung sein. Schießt man aus der Spannung, gleitet die Hand automatisch nach hinten und nicht zur Seite.
Lösung
Wenn man den Daumen unter den Kieferbogen legt, kann man damit die Hand besser voll ins Gesicht legen.
Achten auf die Rückenspannung
Man braucht jetzt nur mehr die Finger entspannen und darauf achten, dass die Hand am Gesicht bleibt. Sie schnellt von selbst nach hinten.

Bogen zu weit umgelegt
Achtet man nicht auf die Bogenneigung, können auch Schüsse nach links abwandern. Normalerweise halten Schützen, die ein großes Bogenfenster haben, den Bogen gerade, Schützen mit einem kleinen Bogenfenster (hauptsächlich Langbögen, Selfbows und einige einteilige Recurves) halten ihn schräg.
Der Drehpunkt ist nicht die Pfeilauflage, sondern liegt im Griff. Neigt man nun den Bogen zu weit nach links, wandert der Pfeil nach links
Lösung
Verschiedene Neigungen ausprobieren.
Neigung üben und immer wieder mit verschiedenen Methoden kontrollieren.

Falscher Stand
Es gibt bekanntlich drei Möglichkeiten zu stehen (Offen, parallel und überdreht). Ist der Stand zu offen, besteht die Gefahr, dass man den Oberkörper zu wenig ausdreht und damit weiter links trifft.
Lösung
Verschiedene Stände ausprobieren.
Bewusst bei jedem Schuss auf den Stand achten.
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