Instinktives Zielen
Wer nur den Punkt, den er treffen möchte, betrachtet und den Winkel (Höhe) des Bogenarms unbewusst in die richtige Position bringt, schießt instinktiv.
Was ist instinktives Schießen? Darauf erhalte ich meistens so viele Antworten, wie ich Leute frage. Viele verstehen unter instinktivem Schießen etwas anderes als ich. In meinen Seminaren stelle ich fest, dass es oft Unwissenheit ist. Viele glauben es zu wissen und hinterfragen es daher gar nicht mehr.
Das Bewusstsein sollte bei der Einstellung des Abschusswinkels möglichst nicht im Spiel sein. Instinktives Zielen mit Pfeil und Bogen besteht darin, ohne Hilfsmittel genau dorthin zu schießen, wo man hinsieht. Man betrachtet einfach den Punkt, den man treffen möchte, zeigt mit der Bogenhand auf diese Stelle, zieht aus und schießt. Asbell nennt das die „Hand-Augen-Koordination„. Das bedeutet, das Auge sieht und das Gehirn steuert die Hand, und zwar unterbewusst, in die richtige Position. Instinktives Zielen meint eigentlich nichts anderes, als sein Unterbewusstsein alle nötigen Handlungen ausführen zu lassen.
Um instinktiv treffen zu können, muss die Hand also automatisch in die richtige Position gehen. Die verschiedenen Winkel der Bogenhand sind in der „Tabelle„ im Unterbewusstsein abgelegt.
Instinktiv zielen lernen
Wie lernt man nun das instinktive Zielen am besten? Das ist sehr einfach, wenn auch langwierig. Ich muss so lange eine Entfernung üben, bis ich alle Daten, sprich den Winkel der Bogenhand, in meiner „Datenbank„ abgespeichert habe. Das sollte an der Einschussscheibe genauso wie im Gelände passieren.
Um zu überprüfen, ob man tasächlich instinktiv zielt, kann man das — sofern man die Möglichkeit hat — in einem dunklen Raum versuchen. Hier sieht man dann, ob man den Pfeil sehen muss oder nicht.
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