Kanten des Bogens

Grundsätzlich gilt, dass man mit jedem Bogen eine klare Sicht auf das Ziel haben sollte. Je nach angewandter Zieltechnik ist es wichtig, das Ziel dreidimensional zu sehen. Dies ist notwendig, da man bei bestimmten Zietechniken räumliches Sehen benötigt, um die Entfernung richtig einzuschätzen.
Bei einem Langbogen oder einem Recurvebogen mit einer kleiner Pfeilauflage kann der obere Wurfarm das Bild eines Auges verdecken. Das Ziel bleibt zwar sichtbar, aber die räumliche Wahrnehmung geht verloren. Genau das stellt das Hauptproblem dar. Wer mit einem Zielsystem wie der Pfeilspitze (Point of Aim) arbeitet, hat hier keine Schwierigkeiten. Instinktivschützen oder Gap Shooter sollten das Ziel jedoch räumlich sehen können.
Der Bogen muss daher nur so weit geneigt werden, bis das Ziel wieder dreidimensional erkennbar ist. Das lässt sich leicht überprüfen, indem man das linke Auge schließt. Ist das Ziel nicht sichtbar, war die Neigung zu gering.

Es ist aber nicht egal, wie stark der Bogen umgelegt wird. Ungefähr 20 bis 30 Grad sind üblich. Hier muss jeder Schütze eigene Erfahrungen sammeln, wie stark der Bogen geneigt werden soll. Dabei muss aber eines beachtet werden. Neigt man den Bogen, wandert der Pfeil immer weiter aus dem Ziel, da der Drehpunkt des Bogens nicht auf der Höhe des Pfeils liegt.
3 ... 143