Trefferbild nicht intakter Federn
Traditionelle Schützen achten selbstverständlich auf ihre Pfeile. Aber oft kommt es vor, dass die Federn nicht mehr ganz so optimal sind. Turnierschützen kennen es: Vor allem bei Regen werden die Federn nass und die Pfeile fliegen dann nicht mehr so gut, um nicht zu sagen sie fliegen sch.... Auch können Teile einer Feder fehlen, oder eine ist komplett abgerissen. Wir haben das zum Anlass genommen, uns das einmal genauer anzusehen.
Da es ja viele Bogenstärken und Pfeilvarianten gibt, haben wir uns entschieden, nur einige Pfeile beispielhaft zu testen. Die Ergebnisse können auf andere Setups übertragen werden. Da traditionelle Bogenschützen sowieso nicht im Zentimeterbereich schießen können, sollte das kein Problem sein.
Um genau messbare Ergebnisse zu bekommen, haben wir die Schussmaschine von Kurt Wallensteiner verwendet. Sie garantiert, dass jeder Schuss gleich ist. Es gibt dabei keine Fehler beim Auszug oder Lösen. Auch sind Umwelteinflüsse minimal. Beim Test war es windstill. Trotzdem kann es auch hier zu einer kleinen Abweichung kommen. Diese liegt aber im Millimeterbereich.
Geschossen wurde mit einem 48-Pfund-Langbogen und einem Recurve mit 45 Pfund. Als Entfernungen haben wir 20 und 40 Meter gewählt. In diesem Bereich spielt sich auf Parcours höchstwahrscheinlich das meiste ab.
Wir haben insgesamt fünf verschiedene Pfeile und zwei Bögen verwendet:
Holzpfeil mit Naturfeder
LB 48 #, Pfeil: 11/32, 478 Grain, 4 Zoll-Naturfeder
LB 48 #, Pfeil: 11/32, 478 Grain, 5 Zoll-Naturfeder
Carbonpfeil mit Naturfeder
LB 48 #, Pfeil: 447 Grain, 4 Zoll-Naturfeder
LB 48 #, Pfeil: 401 Grain, 5 Zoll-Naturfeder
Carbonpfeil mit Plastikvane
RC 45 #, Pfeil: 370 Grain, 3 Zoll-Plastikvanes
Dabei haben wir bei jeder Pfeilsorte nur zwei Pfeile verwendet. Ein Pfeil wurde nass gemacht, beim anderen Pfeil wurde eine Feder abgeschnitten und dann beim nächsten Schuss ganz entfernt. Die Abweichungen in den folgenden Grafiken sind in Zentimeter angegeben. Wir haben dabei ein Raster von 0,5 Zentimeter verwendet.
Es überraschte, dass die Abweichungen nicht so groß wie erwartet waren. Bei keiner Serie gab es eine Abweichung von mehr als 5 Zentimeter. Abweichungen in diesem Bereich fallen bei den wenigsten Schützen auf 20 bis 40 Meter ins Gewicht. Es fällt auch auf, dass die Pfeile alle nach rechts und unten wanderten. Es war also kein Pfeil schneller. Wäre das der Fall gewesen, hätte er oben treffen müssen.
Das heißt im Umkehrschluss: Wenn man nasse oder beschädigte Federn hat, ist die Schusstechnik entscheidend. Wer bei einem Pfeil mit nassen Federn unsauber löst, wird einen sehr unsauberen Pfeilflug haben. Und dieser wird sich auf das Trefferbild auswirken. Und die Abweichungen werden viel größer sein als in unseren Tests.
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