Der Spline von Holzpfeilen

Spine, Spline und Befiederung bei Holzschäften

Achtung: Bei Holzschäften ist die Bestimmung des Splines komplett anders! Man kann sich die Überlegung aber trotzdem zu Nutze machen. Hier kann man aber nicht von Spline sprechen, sondern maximal von einem Spline-Effekt (in der Folge aber trotzdem als Spline bezeichnet). Ein Holzschaft biegt sich nämlich im Gegensatz zu einem Carbonschaft an der weichsten Stelle. Damit ist hier der Spline um 90 Grad verdreht (Bild 1).

Bild 1
Holzschaft beim Abschuss: Bei einem Holzschaft liegen die weichen Stellen häufig im rechten Winkel zu den Jahresringen (rote Linie). Die steifste Stelle liegt 90 Grad verdreht (blaue Linie). Muss aber nicht so sein.

Will man gute Holzpfeile, muss man auf Gewicht und Spine achten; das ist klar. Und um den Spine richtig herauszufinden, sollte man vor dieser Messung auch den Spline bestimmen.

Üblicherweise geht man davon aus, dass die steifste Stelle bei einem Holzschaft parallel zu den Jahresringen verläuft. Dementsprechend wird dann auch die Nocke angebracht. Der Pfeil biegt sich dann beim Abschuss zum Bogen (Bild 2/A).

Da aber Holz nicht homogen ist, also die Dichte im Holz unterschiedlich sein kann, sollte man zuerst den „Spline„ bestimmen. Dieser muss nicht zwangsläufig so liegen. Er kann auch entgegen der Theorie an einer anderen Stelle liegen (Bild 2/B). Würde man hier nun den Spine messen, indem man die Jahresringe senkrecht ausrichtet, bekäme man einen falschen Spinewert. Das passiert bei automatischen Messungen regelmäßig.

Hat man die steifste Stelle gefunden, kann man nun den Spine mit einem Spinetester messen, indem man den Schaft mit der steifsten Stelle unten oder oben in den Spinemesser einlegt (Bild 2/C).

Und nun kann der Pfeil so befiedert werden, sodass die Leitfeder genau an der Stelle angebracht wird, wo sich der Spline befindet (Bild 2/D).

Bild 2
Spine und Befiederungen bei Holzpfeilen:
Bild A:
Die steifste Stelle verläuft parallel zu den Jahresringen. Die rote Linie ist die weichste Stelle, die blaue Linie stellt sozusagen den Spline dar. Das muss aber nicht immer so sein (Bild B).

Schritt 1: Feststellen des Splines (Bild B)
Schritt 2: Spine messen (Bild C)
Schritt 3: Befiedern mit der Leitfeder am Spline (Bild D).

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