Mittelwichlung anbringen
Die Mittelwicklung hat vor allem zwei Funktionen. Zum einen soll sie die Finger schützen. Ist die Sehne nämlich sehr dünn, kann das bei Fingerschützen sehr schmerzhaft sein. Die wichtigere Funktion ist aber, dass die Sehne in diesem Bereich geschützt wird.
Die einzelnen Stränge brechen mit der Zeit nämlich an Stellen, an denen sie am stärksten beansprucht werden; nämlich unter der Mittelwicklung, am Nockpunkt und an den oberen und unteren Endschlaufen. Werden Klemmringe als Nockpunkte verwendet, sollten sie daher behutsam angebracht werden. Diese punktuelle Quetschung kann das Sehnenmaterial beschädigen und die Lebensdauer der Sehne dadurch erheblich verkürzen.
Um zu verhindern, dass man die Mittelwicklung am Nockpunkt immer neu machen muss, kann man sie zweiteilen. Nutzt sich der untere Teil durch die Berührungen mit dem Armschutz ab, braucht nur dieser Teil der Sehne erneuert werden.
Wie oft soll man die Mittelwicklung wechseln? Das hängt logischerweise damit zusammen, wie oft man schießt. Wer viel schießt ist gut beraten, öfter mal nachzusehen, wie es unter der Wicklung aussieht. Zu warten, bis sich das Garn auflöst ist nicht unbedingt die beste Variante.
Für den Tausch der Mittenwicklung benötigt man ein spezielles Gerät und dazu das nötige Mittelwicklungsgarn. Solche Geräte sind schon um rund € 80,- zu haben.
Was braucht man? Sehnenwickelgerät und Sehnengarn. Das Garn gibt es in den unterschiedlichsten Farben und Stärken.
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Geteilte Mittelwicklung:
Die Mittelwicklung scheuert sich vor allem im unteren Teil ab. Will man nicht die gesamte Wicklung tauschen, könnte man sie zweiteilen; einen kürzeren oben und einen längeren unteren Teil. |
1. Nockpunkt nachmessen
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Sollte man die Position des Nockpunkts nicht wissen, muss diese gemessen werden. Am besten notiert man sie für einen späteren Austausch. |
2. Länge markieren
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Die Länge der Mittelwicklung wird durch den Anfangs- uns Endpunkt mit einem gut sichtbaren Stift markiert. |
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3. Wicklung entfernen
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Wer nicht die Geduld aufbringt, die Wicklung zu entfernen, kann dazu auch ein Stanlley-Messer verwenden. Das sollte man aber vorsichtig machen. |
4. Anfang wickeln
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An der oberen Markierung beginnt man nun mit der Wicklung. Dazu wird ein Faden parallel zur Sehne gelegt und 10-mal umwickelt. Bei Rechtshandbögen wickelt man über der Sehne, bei Linkshandbögen unter der Sehne durch. |
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5. Nocksitz testen
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Nun wird getestet, ob die Nocke richtig auf der Sehne sitzt. Wenn die Nocke zu locker sitzt, muss ein dickeres Garn verwendet werden. Wer die Mittelwicklung öfter wechselt, wird sowieso die richtige Stärke verwenden. |
6. Wickeln
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Man wickelt das Garn um die Sehne, indem man das Wickelgerät Wicklung für Wicklung um die Sehne führt. |
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6. Endschlaufe anbringen
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Am Ende der Wicklung wird eine Lücke von rd. 5 bis 8 cm gelassen und nochmals einige Wicklungen wie folgt gemacht:
A) Die Wicklung muss durch die Schlaufe in die entgegengesetzte Richtung gemacht werden.
B und C) Das Garn wird nun parallel zur Sehne gelegt und mit Hilfe der Wicklungen der Schlaufe bis zum Ende umwickelt.
D) Die Schlaufe wird dann komplett zugezogen. |
7. Enschlaufe schmelzen und Nockpunkt
Endschlaufe schmelzen: Das überstehende Garn wird abgeschnitten und mit einem Feuerzeug vorsichtig geschmolzen. Mit den Fingern kann man den geschmolzenen Knoten noch in Form bringen.
Nockpunkt anbringen: Als letztes wird nun der Nockpunkt wieder angebracht. |
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