Ich kauf mir einen guten Recurve
Das Angebot bei diesen hochpreisigen Take Down-Recurves ist sehr groß. Wer im Internet etwas stöbert, findet ein riesiges Angebot. Man findet Bögen von 100 bis 2.000 Euro. Billigbögen werden vor allem von Einsteigern bevorzugt. Das ist auch vernünftig, kann man bei den Bögen vor allem die Zugstärken seiner hoffentlich wachsenden Kraft anpassen. Wer allerdings schon länger schießt, will sich irgendwann einmal SEINEN Bogen kaufen. Und das sollte gut überlegt werden.
Um besser schießen zu können, ist es ratsam, sich zuerst mit den technischen Aspekten auseinanderzusetzen, anstatt sich ausschließlich auf die Optik zu konzentrieren. Dabei ist es wichtig zu berücksichtigen, wofür der Bogen letztendlich verwendet werden soll. Wenn jemand beabsichtigt, an 3-D-Turnieren teilzunehmen, ist ein präziser und fehlerverzeihender Bogen von Bedeutung, wobei nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch eine Kombination verschiedener Faktoren, die zur Präzision beitragen, eine Rolle spielen. Für Schützen, die auf große Entfernungen schießen möchten, wie es bei IFAA-Turnieren üblich ist, ist ein gutmütiger Bogen wahrscheinlich die bessere Wahl.
Doch welche Kriterien sollten beim Kauf eines hochwertigen Recurvebogens berücksichtigt werden?
ILF oder andere Wurfarmaufnahme
Bei ILF (International Limb Fitting) handelt es sich um das internationale standardisierte Stecksystem für die Aufnahme von Wurfarmen. Dieses ermöglicht einen raschen Austausch der Wurfarme und erlaubt die freie Kombination von Mittelteilen und Wurfarmen verschiedener Hersteller. Einige Hersteller bieten hingegen eigene, markenspezifische Stecksysteme an, was bedeutet, dass Sie auf Wurfarme dieser speziellen Marke angewiesen sind.
Verarbeitungsqualität
In dieser Preisklasse kann man grundsätzlich davon ausgehen, dass die Qualität der Bögen sehr hoch ist. Kleinere Details können Aufschluss darüber geben, wie gut die Verarbeitung ist, beispielsweise die Feinheit der Übergänge bei den Tip-Overlays oder die gleichmäßige Kurvenführung der Wurfarme ohne scharfe Kanten.
Tips: Ausführungen in Carbonlaminat oder Micata weisen auf eine gute Verarbeitung und Fast Flight-Tauglichkeit hin. Wichtig ist auch eine symmetrische und glatte Ausführung, um Beschädigungen der Sehne zu verhindern.
Fade Out bei einteiligen Recurves: Das Griffholz muss sehr fein zu den Laminaten hin auslaufen.
Wurfarme: Die Wurfarme müssen eine gleichmäßige Kurve ohne Ecken bilden. Getaperte (sich verjüngende) Laminate deuten auf eine hochwertige Verarbeitung hin.
Bogenlänge
Das Verhältnis zwischen Bogenlänge und Auszug ist entscheidend. Eine allgemeine Tendenz zeigt sich in Richtung längerer Bögen, insbesondere wenn Präzisionsschießen gefragt ist, wie es bei 3-D-Turnieren der Fall ist. Je länger ein Bogen, desto fehlerverzeihender ist er.
Bogendesign
Die Effizienz des Bogens steigt, wenn die Wurfarme gerader zum Recurve verlaufen (Bogen 2). Außerdem lässt sich ein Bogen umso leichter spannen, je ausgeprägter der Recurve ist. Bei einem extremen Recurve kann man sogar das Gefühl haben, dass ein Let-Off-Effekt eintritt, ähnlich wie beim Compoundbogen.
Tiller
Aufgrund der Tatsache, dass der untere Wurfarm länger ist als der obere, erfordert er eine größere Vorspannung, um sicherzustellen, dass beide Wurfarme synchron arbeiten. Der Tiller bezieht sich auf den Abstand zwischen dem Ende des Mittelteils und der Sehne. In der Regel ist dieser Abstand unten kürzer als oben. Daher ist es wichtig, darauf zu achten, dass der untere Abstand etwas kleiner ist als der obere. Bei ILF-Systemen besteht die Möglichkeit, dies über die Tillerschraube einzustellen. Dadurch ist man deutlich flexibler als bei eigenen Wurfarmaufnahmesystemen.
Bogenstärke
Das Zuggewicht des Bogens sollte so gewählt werden, dass es die individuelle Leistungsfähigkeit des Schützen nicht negativ beeinflusst. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass man beispielsweise auf einem Turnier am Ende des Tages noch ausreichend Kraft aufbringen kann, um den Bogen zu ziehen.
Standhöhe
Die Standhöhe kann innerhalb eines bestimmten Bereichs angepasst werden. Im Allgemeinen lässt sich feststellen, dass eine größere Standhöhe den Bogen stabiler, aber gleichzeitig langsamer macht. Andererseits führt eine niedrigere Standhöhe zu mehr Geschwindigkeit, aber auch zu einer erhöhten Empfindlichkeit des Bogens.
Bogengewicht
Ein höheres Eigengewicht des Bogens ist zu bevorzugen, es gilt jedoch gewisse Einschränkungen zu beachten. Zum einen gibt es eine Grenze, ab der es nicht mehr sinnvoll ist. So bis rund 1,8 Kilogramm kann man gehen.
Sehnenmaterial
Die Wahl der richtigen Sehne spielt ebenfalls eine Rolle bei der Erzielung eines ruhigen und geräuscharmen Schussverhaltens des Bogens. Es ist ratsam, verschiedene Sehnenmaterialien, Sehnenstärken und Sehnenarten auszuprobieren, um dieses Ziel zu erreichen.
Bogenlänge
Das Verhältnis zwischen Bogenlänge und Auszug ist entscheidend. Eine allgemeine Tendenz zeigt sich in Richtung längerer Bögen, insbesondere wenn Präzisionsschießen gefragt ist, wie es bei 3-D-Turnieren der Fall ist. Je länger ein Bogen, desto fehlerverzeihender ist er.
Auszugslänge
Wie bereits erwähnt, ist dies auch mit der Bogenlänge verbunden. Wenn der Auszug länger ist, empfiehlt es sich, einen längeren Bogen zu wählen. Bei einem Auszug ab 29 Zoll ist ein 64-Zoll-Bogen zu empfehlen.
Werkstoffe
Wenn Carbon als Backing, also auf der dem Schützen abgewandten Seite, verwendet wird, ergibt sich ein äußerst torsionssteifer Wurfarm mit einem besonders geschmeidigen Auszugsverhalten. Dadurch wird der Bogen auch etwas schneller im Vergleich zu einem Wurfarm, der ausschließlich mit Glas belegt ist. Die Holzlaminate fungieren im Wesentlichen lediglich als Trägermaterial.
Mittelteil
Im Allgemeinen gilt, dass ein langes Mittelteil in Kombination mit kürzeren Wurfarmen effizienter arbeitet als ein kurzes Mittelstück mit längeren Wurfarmen. Längere Wurfarme weisen natürlich eine größere Masse auf und schwingen stärker nach als kürzere. Dabei ist es entscheidend, das richtige Verhältnis zu finden, das auf den jeweiligen Schützen abgestimmt ist.
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