Training mit dem Beamer

Der Übungsaufbau

Wer intensiv trainieren möchte, braucht dazu auch die nötige, eventuell sogar technische Ausrüstung. Gerade wenn es um Technik geht, kann es teuer werden. Beamer, Kamera und Stativ können da richtig ins Geld gehen. Deshalb stellen wir hier eine einfache und kostengünstige Variante vor, die sich jeder leisten kann.

Wer selbst trainieren möchte und dabei eine Rückmeldung in Echtzeit haben will, wird um das Training mit dem Beamer nicht herumkommen. Man filmt sich selbst und wirft dieses Bild an die Wand. Nun sieht man sich selbst in Echtzeit und schießt auf das eigene Bild. Wer Hemmungen hat, kann natürlich auch am Kopf vorbeischießen.

Die Idee dahinter ist, dass man zum einen sieht, was man gerade macht, zum anderen aber auch gleich spürt, wie es sich anfühlt. Man kann mit der Rückenspannung experimentieren, sieht die eigene Bewegung und bekommt das Körpergefühl dazu gleich mit. Ein anderer Vorteil ist, dass man sich aus verschiedenen Winkeln aufnehmen kann; auch von vorne, was normalerweise aus Sicherheitsgründen nicht möglich ist.

Benötogte Ausrüstung

Was braucht man dazu?
Zuerst braucht man eine Kamera. Diese hat in der Zwischenzeit jeder immer und überall bei sich. Man braucht also dazu nichts Neues anschaffen. Kosten also gleich Null.

Dann benötigt man ein Stativ. Man kann dazu ein hohes, mit einer eigenen Handyhalterung verwenden. Für Handys gibt es auch Tischstative, die es bereits ab ungefähr € 15,- gibt.

Als Nächstes braucht man einen Beamer. Ein speziell für Handys ausgelegtes Gerät ist der WiMiUS 7000L. Dieser Mini-Beamer ist sehr klein, hat für diese Zwecke eine brauchbare Lichtstärke von 7.000 Lumen und lässt sich per Bluetooth steuern. Da man ihn ja nur ungefähr 3 Meter vor der weißen Auflage aufstellt und das Bild nicht größer als 1,5 x 1 Meter sein muss, reicht das allemal. Überraschenderweise verfügt der Projektor auch über WLAN. Und das beste am Ganzen: Das Ding kostet nur € 119,-.

Ausrüstung:
Digitalkamera oder Handy
Stativ
Beamer
Kabel
Weiße Papierauflage
Beispiel für einen Mini-Beamer:
Der WiMiUS 7000L ist ideal für das Beamer-Schießen. Das Gerät hat 7.000 Lumen, eine Auflösung von 1280x720P, Bluetooth und HDMI-, USB-, VGA-, AV-, TF-Anschlüsse.

Projektionsentfernung ist 2,5 Meter
Kosten: ab € 120,-
Etwas teurerer Variante:
Stativ und Digitalkamera
Billige Varinate
Handy-Stativ und Handy

Übungen

Übung mit einem leichten Bogen

Um genau zu sehen, wie man eigentlich schießen möchte, muss man vorher das auch festlegen. Man sollte wissen, wie der Stand, die Körperhaltung, der Anker, die Rückenspannung und das Lösen aussehen soll.

Da man sich ja selbst nicht so oft am Video gesehen hat, ist es von Vorteil, die einzelnen Übungen vorher einmal mit einem Bogen mit sehr leichtem Zuggewicht zu machen. Hier sind die Übungen recht leicht auszuführen und die Art und Weise, wie man schießt, kann als Vorlage für Schüsse mit dem eigenen Bogen dienen.

Bogen: Rund 20 Pfund
Pfeile: Egal, da man ja den Pfeilflug nicht sieht.
Von der Seite

Bei jeder Übung sollte man wissen, wie der eigene Schuss aussehen soll. Diese Einstellung zeigt den gesamten Oberkörper vom Ellbogen des Zugarms bis zur Pfeilspitze.

Schießt man nun, kann man beobachten und gleichzeitig fühlen, wie etwas mehr oder weniger Zug aussieht und sich anfühlt. Man sieht die Höhe des Ellbogens, den Bogenarm und den Ankerpunkt sowie die Sehne vor dem Gesicht. Hier kann man nun kleine Nuancen probieren. Man sollte dabei ein Gefühl bekommen, wie sich ein normaler Schuss anfühlt.

Man schießt nun einige Male und versucht immer in diesem Gefühl zu bleiben.

Zwischenzeitlich kann man einige Schüsse daneben ohne Kamera machen und beides gefühlsmäßig vergleichen.
Nahaufnahme Anker und Release von vorne

Bei dieser Einstellung ist der gesamte Kopf am Bild.

Nun kann beobachtet werden, ob
… die Hand fest und stabil im Gesicht liegt.
… die Sehne vor dem Auge liegt.
… die Hand nach dem Lösen nach hinten, in die Gegenrichtung des Pfeilflugs geht.


Die Beobachtung sollte dabei aber immer auf den einzelnen Trainingspunkten sein und nicht dort, wo der Pfeil nach dem Schuss steckt. Man schaut also anders als beim normalen Schießen. Dort ist der Fokus am Ziel, hier auf sich selbst gerichtet.
Nahaufnahme von der Seite

Hier ist der Kopf von der Seite im Fokus. Man kann hier beobachten:
Ist die Hand fest und stabil im Gesicht.
Ist eine Lücke zwischen Hand und Gesicht zu sehen.
Ist die Sehne vor dem Auge.
Ist der Ankerpunkt immer gleich.
Was macht die Hand nach dem Lösen?
Wo steht die Hand nach dem Lösen? Ist sie immer an der gleichen Position oder immer woanders.
...
Nahaufnahme der Pfeilspitze

Hier ist nur die Pfeilspitze sehr groß im Bild. Um auch feststellen zu können, ob man richtig auszieht, kann man sich eine Markierung am Pfeil machen.

Nun gibt es mehrere Übungsmöglichkeiten:
Man schießt mehrere Pfeile und beobachtet dabei nur den Auszug. Hier kann man auch mit der Rückenspannung experimentieren.
Man schließt die Augen und zieht auf. Dann öffnet man die Augen und schaut, ob der Auszug auch passt.
Oberkörper von vorne

Diese Ansicht bekommt man normalerweise nie zu sehen. Genau vor dem Schützen zu stehen ist dann doch etwas zu gefährlich.

Auch hier lässt sich allerhand beobachten:
Hält man den Bogen locker in der Hand.
Steht die Sehne vor dem Auge.
Ist die Hand fest im Gesicht.
Passt die Bogenschulter.
Nach dem Schuss kann man beobachten, wohin sich der Bogen bewegt.
...
Nahaufnahme von hinten

Man hat den Bereich von der Pfeilauflage bis zum Ellbogen im Bild. Dabei gilt es vor allem zwei Dinge zu beobachten.

Liegt die Hand voll im Gesicht und gibt es keine Lücke zwischen Hand und Gesicht.
Erreiche ich die Rückenspannung und wie fühlt es sich an?
Was macht die Hand nach dem Lösen? Bleibt sie im/am Gesicht?
Auch kann man die Bogenbewegung nach dem Schuss beobachten.
Aufnahme von hinten oben

Ähnlich wie bei der vorhergehenden Einstellung lassen sich auch hier ähnliche Dinge beobachten.
Liegt die Hand voll im Gesicht und gibt es keine Lücke zwischen Hand und Gesicht.
Erreiche ich die Rückenspannung und wie fühlt es sich an?
Was macht die Hand nach dem Lösen? Bleibt sie im/am Gesicht?
Hier kann man die Bogenbewegung nach dem Schuss vielleicht besser beobachten. Geht der Bogen nach links oder rechts weg? Oder wird er nach dem Schuss verdreht, weil man den Bogen vielleicht zu fest hält?

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