Fehleranalyse mit Kinovea
Ein Gratis-Tool
Das Gratis-Analyse-Tool Kinovea wurde von einem französischen Programmierer, der selbst auch Spitzensportler ist, entwickelt. Es ist für praktisch jede Sportart einsetzbar. Die Systemanforderungen sind gering und das Tool lässt sich praktisch auf jedem PC oder Laptop problemlos verwenden. Eine kleine Kompaktkamera mit HD-Auflösung reicht vollkommen aus. Wichtig ist, dass man mit Stativ arbeitet. Das ist deshalb wichtig, weil man bei den Aufnahmen die Position nicht verändern darf. Die Bedienung ist relativ unkompliziert. Innerhalb kürzester Zeit ist man einigermaßen geübt im Umgang damit.
Wie soll man vorgehen?
Prinzipiell besteht die Möglichkeit, alleine oder mit einem Coach, Partner etc. zu arbeiten. Wer sich alleine an die Sache wagt, sollte aber wissen, wie sein optimaler Schuss ausschaut. Dazu muss man ihn – sollte das noch nicht geschehen sein – genau beschreiben. Das sollte man auch unbedingt machen, wenn man mit einem Partner das Ganze durchführt. Erst wenn ich einen Standardschuss habe, kann ich Abweichungen vom Optimum feststellen. Sinnvoller Weise kann das Programm erst ab einem bestimmten Level eingesetzt werden.
Die Aufnahmen können entweder mit einer Kamera aufgenommen werden und dann auf den PC/Laptop zur Analyse überspielt werden. Das bietet sich vor allem an, wenn man draußen unterwegs ist, wo man nicht die gesamte Ausrüstung mitnehmen kann. Schließt man die Kamera direkt an den PC/Laptop an, werden die Aufnahmen direkt in die Software übernommen und können gleich im Anschluss oder auch erst später analysiert werden.
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Die Oberfläche
Die wesentlichen Funktionen für den Bogensport
Neben unterschiedlichen Einstellungsmöglichkeiten, wie Bildformat, Videoformat, Frames pro Sekunde, Farbprofil etc., sind es vor allem die Analysefunktionen, die interessant sind.
Ein oder zwei Aufnahmefenster und Wiedergabefenster: Dabei kann eine Aktion aus zwei verschiedenen Blickwinkeln gleichzeitig in den Computer geladen oder dargestellt werden. Auch zwei unterschiedliche Aktionen können in den zwei Fenstern gleichzeitig betrachtet und analysiert werden.
Video beschneiden: Damit kann man genau jenen Ausschnitt, der wichtig ist, begrenzen. Unwichtige Teile vor oder nach dem eigentlich Interessanten werden so eliminiert.
Anmerkungen: An jeder beliebigen Stelle des Videos kann ein Text mit Hinweisen platziert werden.
Stift: Mit diesem Werkzeug kann man direkt Anmerkungen im Video in verschiedenen Farben anbringen.
Linien/Längenvermessung: Mit dieser Funktion können Linien in das Video gezeichnet werden. Kalibriert man sie, legt also fest, wie lang z.B. 50 cm sind, kann man auch immer gleich die tatsächliche Länge ablesen.
Kreise: Um bestimmte Positionen optisch gut markieren zu können, kann ein Kreis in beliebigem Radius gezogen werden.
Marker setzen: Damit markiert man eine bestimmte Stelle (z.B. den Ellbogen) und kann die Bewegung über einen längeren Zeitraum mitverfolgen.
Winkelmessung: Diese Funktion erlaubt es, die genauen Winkel zu bestimmen.
Stoppuhr: Damit können Zeitabstände genau gemessen werden.
Lupe: Sie dient zum Vergrößern einzelner Bereiche.
Speichern von Einzelbildern, Videosequenzen, Videos, Schlüsselbildern: Je nachdem, was man im Anschluss an die Analyse mit dem Bild- und Videomaterial machen möchte, kann es in unterschiedlichster Form, sowohl als Bilder als auch Videos ausgegeben werden.
Zeitlupe: Der Bewegungsablauf kann extrem verlangsamt werden. Damit kann man Bewegungen, die mit freiem Auge nicht oder nur sehr schwer beobachtet werden können, extrem gut sichtbar machen.
Perspektivenraster: Damit kann man über die Aufnahmen einen Raster legen und man hat die Möglichkeit, die einzelnen Positionen zu den jeweiligen Zeitpunkten wesentlich genauer zu sehen.
Bereits mit relativ wenig Aufwand kann man professionelle Analysen der Schuss- und Zieltechnik selbst machen.
Notwedig ist:
- Kleinbildkamera, Handy: Die Äuflösung sollte einigermaßen gut sein.
- Stativ: Damit sich die Kaeraposition nicht verändert.
- Computer: Je größer der Bildschirm, desto genauer kann man arbeiten.
Beispiele für Analysen
Schussvergleich mit 2 Kameras
Etwas größer ist der Aufwand, wenn man mit 2 Kameras filmt – zum Beispiel von der Seite und von hinten. Nun kann man die beiden Aufnahmen synchron in zwei Fenstern ablaufen lassen, was es ermöglicht, wesentlich mehr zu sehen. So wird hier deutlich, ob die Rückenspannung korrekt war oder nicht.
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